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Wie alles begann

Den Grundstein für die EU, wie wir sie heute kennen, legte Robert Schuman wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs.

Unter dem Eindruck der verheerenden Ereignisse der vorangegangenen Jahre rief der damalige französische Außenminister dazu auf, eine Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl zu gründen.

Die Idee dahinter? Einzelne Staaten treffen Entscheidungen oftmals auf Basis wirtschaftlicher Überlegungen. Wären nun also die für die Rüstungsindustrie wichtigsten Sektoren - nämlich die Kohle- und Stahlproduktion - so eng verflochten, dass ein Angriff auf den Anderen unweigerlich auch die eigene Rüstungsindustrie treffen müsste, wäre der Anreiz, Konflikte und Differenzen auf friedlichem Wege auszuräumen, deutlich größer.

Dieser Plan ist voll aufgegangen: Die Union blickt auf die längste Periode ohne kriegerische Handlungen zurück! Das größte Friedensprojekt der Geschichte ist damit ein voller Erfolg

Von Rom bis Schengen

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Gerade ein Jahr nach der Schuman-Erklärung hoben die Gründungsmitglieder die EGKS aus der Taufe. Mit den Gründungsverträgen von Rom legten Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande den Grundstein für die Europäische Integration.

Auf die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl folgten wenige Jahre später die EURATOM und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Ziel war die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums.

Ende der Sechzigerjahre wurden diese drei Gemeinschaften zur Europäischen Gemeinschaft zusammengeführt.

1973 treten die ersten Staaten dem Bündnis bei: Großbritannien, Irland und Dänemark sind fortan Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft.

Ein Trend, der sich fortsetzt: In den Achzigerjahren treten Spanien, Portugal und Griechenland bei, Mitte der Neunzigerjahre neben Österreich auch Schweden und Finnland. 

Der kleine aber feine Unterschied: Traten die Spanier 1986 noch der Europäischen Gemeinschaft bei, wurden Österreich, Finnland und Schweden bereits Unionsmitglieder: Mit dem Vertrag von Maastricht, der auch den Grundstein für die gemeinsame Währung (Einführung: 2002) legte, wurde 1993 aus der Europäischen Gemeinschaft die Europäische Union.

 Nur wenige Jahre später, 1997, tritt das Schengener Abkommen in Kraft. Dieses regelt den freien Personenverkehr innerhalb des Schengen-Raums. 

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Pünktlich zur Jahrtausendwende trat 1999 der Vertrag von Amsterdam in Kraft. Er stärkte das Europäische Parlament und stellte die Förderung von Beschäftigung - also die Schaffung von Arbeitplätzen - in den Fokus des gemeinschaftlichen Interesses.

2003 wurde mit dem Vertrag von Nizza der Grundstein dafür gelegt, die seit dem zweiten Weltkrieg vorherrschende Teilung Europas in West und Ost zu beenden. So konnten 2004 Estland, Lettland, Littauen, Polen, Slowenien, die Slovakei, die Tschechische Republik, Malta und Zypern beitreten - die mit Abstand größte Erweiterungsrunde bislang. 2007 folgten Bulgarien und Rumänien.

2009 trat schließlich der Vertrag von Lissabon in Kraft: Mit diesem Vertrag wurden die Befugnisse des Parlaments stark aufgewertet und seine Rolle in der Europäischen Gesetzgebung maßgeblich gestärkt. Damit ist dieser Vertrag ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Europäischen Integration.

Von Amsterdam über Nizza nach Lissabon

Gemeinsamer Wiederaufbau

2020 stellte die Weltwirtschaft, aber auch die EU-Mitgliedstaaten, vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Der Ausbruch der Covid19-Pandemie hatte ausgedehnte Lockdowns zur Folge. Um besonders gefährdete Gruppen zu schützen, wurden ganze Wirtschaftszweige über Wochen und Monate lahmgelegt. Lieferengpässe und das Zusammenbrechen internationaler Lieferketten stellten produzierende Betriebe weltweit vor fast unlösbare Aufgaben.

Manche Staaten waren von der Krise noch stärker betroffen als andere. Damit Staaten wie Spanien, Italien oder Griechenland, die Geld auf den internationalen Finanzmärkten nur zu sehr hohen Zinsen leihen können, ihre Wiederaufbaumaßnahmen finanzieren können, vollzog die Europäische Union auf Initiative der Kommission einen beispiellosen Kraftakt der Solidarität.

Die Idee dahinter: Nur, wenn es allen Ländern der Union gut geht, kann die Union stark sein!

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